Die Zweite des VfB hat einmal erneut unter Beweis gestellt, dass sie zu den Top-Mannschaften der Kreisliga Uckermark gehört. Nach dem sensationellen zweiten Rang in der Vorsaison und dem Kreisoberliga-Aufstieg von gleich drei direkten Konkurrenten ging man als Mitfavorit in die Spielzeit. Vier neue Teams kamen dafür aus der Kreisklasse hoch, das Gesicht der Liga änderte sich somit und bekam für die abgegangenen Teams neue Qualität als Ersatz hinzu. Unter ihnen: die Zweitvertretung von Victoria Templin sowie der FC Husaria Schwedt - ein neu gegründeter und durchweg durch polnische Hand geführter Verein, der sich den Dreiklang-Sportplatz in Schwedt als Heimstätte auserkoren hat.
Beide Neulinge sollten der Kreisliga in der Endabrechnung dann auch ihren Stempel aufdrücken. In beiden Spiele gegen die genannten Teams hatte man auch das Nachsehen, womit bereits vier der fünf Saisonniederlagen aufgezählt sind. Die fünfte gab's auswärts beim SV Boitzenburg, wo man die wohl mit Abstand schlechteste Saisonleistung zeigte.
Ansonsten trat man über weite Strecken sehr souverän auf. Der erste Spieltag bei der SpG Carmzow/Klockow gab mit dem 4:0-Auswärtssieg schonmal die Marschroute vor, es folgten 10 weitere Punkte aus den nächsten 5 Spielen. Im Pokal musste man dagegen früh die Segel streichen: direkt in der ersten Runde bekam man mit dem FC Schwedt 02 II einen der Top-Favoriten auf den Titel zugelost, dem man mit einem knappen 0:2 unterlegen war.
Nach den besagten Spielen gegen die Spitzenteams und einem weiteren Sieg gegen Gollmitz ging es in die Hallensaison, wo man - wie auch die Erste - das eigene Turnier beim ersten Klosterruinen-Cup in Löcknitz für sich entscheiden konnte. Wohlgemerkt, ohne ein einziges Gegentor.
Diese gab's dann bei der Hallenkreismeisterschaft, wo man mit dezimiertem Kader im Jeder-gegen-Jeden Modus nur den 5. von 7 Plätzen belegte.
Stichwort Kader: so ausgedehnt wie in dieser Saison war die Spielerliste der Zweiten wohl noch nie. Ganze 52 (!) Spieler kamen im Verlauf der Saison zum Einsatz. Dabei besteht der Kader nur aus einer handvoll Stammpersonal im entsprechenden Herrenalter. Viele Ü35-Kollegen wie Felix Andres oder Sebastian Wegner waren weiterhin regelmäßig im normalen Herrenspielbetrieb am Start, allen voran aber natürlich die Stammesältesten wie Alexander Odenkirchen oder Namensvetter Alexander Stephan. Letzterer sicherte sich am letzten Spieltag noch die mannschaftsinterne Torjägerkrone gegenüber Tobias Mertens, der im übrigen nicht ein einziges Spiel verpasste. Dies schaffte neben ihm nur noch Mannschaftskapitän Florian Hansche, der die Spielzeit allerdings ohne eigenen Treffer beendete.
Viele der eingesetzten Spieler betraten das Feld nur ein einziges Mal, wie beispielsweise Marc Hertz (Ü35) oder Paul Block (Neuanmeldung). Andere wie Lennard Schütze kamen vor Saisonbeginn zum VfB oder entdeckten wie Lasse Schneider neben ihrer eigentlichen Passion (Volleyball) eine zweite Sportart für sich. Auch nahmen hin und wieder Spieler der Ersten die Möglichkeit wahr, in der Zweiten zu kicken, so erzielte beispielsweise Paul Schön in seinem einzigen Kreisligaspiel mehr Tore, als bei der Ersten in der gesamten Saison. Und gegen Ende rückten noch ein ganzer Schwung A-Junioren auf, die ihr Debüt im Herrenbereich gaben.
Die Rückrunde verlief dann unauffällig und größtenteils erfolgreich für den VfB. Man konnte einige Highlightspiele genießen, wie am Gründonnerstagabend beim Angermünder FC II oder das Spitzenduell gegen Victoria Templin II, als man mal auf dem Gramzower Sportplatz ran durfte. Mit guten Leistungen sicherte man den dritten Tabellenplatz, der eigentlich zu keinem Zeitpunkt wirklich gefährdet war. Der berechtigt zwar nicht zum Aufstieg, das Ziel war es für diese Saison aber ohnehin nicht. Vielmehr zielt man in den kommenden 1-2 Saisons darauf ab, den Kern der Mannschaft wieder zu stabilisieren und etwas weniger in den Tiefen der Spielberechtigungsliste zu graben. Die Rückkehr von Langzeitverletzten wie Max Thom oder Lennard Schütze dürfte bei diesem Vorhaben helfen. Coach Seethaler wird sich ein Siegerteam zusammenbauen, das sich auch in der neuen Spielzeit gegen die Konkurrenz behaupten kann. Und die immer wieder zahlreichen Zuschauer in Lützlow werden es dem Team wie gewohnt honorieren. [fh]
So. 23.03.2025, VfB Gramzow II - SpG Carmzow/Klockow 1:0 (1:0)
Sportplatz Lützlow, Rasenplatz
VfB mit: Alexander Odenkirchen - Pascal Vorwerk, Sebastian Wegner, Florian Hansche (C) - Lennard Schütze, Waldemar Borowski, Janosch Schmock, William Schmock - Jaro Straßburg, Tobias Mertens, Felix Andres - eingewechselt: Roberto Schulze, Maik Zürner, Max Stegemann - Trainer: Sören Seethaler
Carmzow/Klockow mit: Ole Toussaint - Tom Siepert, Franz Hübner, Guido Reich, André Desombré - Phillip Pross, Bruno Eichmann, Paul Ducke - Timo Arendt, Felix Schön, Patrick Röhle - eingewechselt: Lars Kähms, Janek Henning - Trainer: Christian Houdelett
Schiedsrichter: Max Lenz
Tore: 1:0 Sebastian Wegner (FE, 45.)
Mit einem knappen 1:0-Sieg über die befreundete SpG Carmzow/Klockow konnte die Zweite des VfB ihren Rückrundenauftakt in der Kreisliga Uckermark erfolgreich gestalten. Dass für diesen Sieg ein Elfmeter herhalten musste und dieser letztendlich auch ausreichte, gibt so ziemlich alles wieder, was über diese Partie zu sagen ist.
Der VfB - nach viermonatiger Pause ohne ein einziges Testspiel - riss mit Anpfiff der Partie sofort den Ballbesitz an sich. Die Gäste zogen sich weit zurück und attackierten erst ab der Mittellinie. Das hielt die Räume eng und die Heimelf vom Tor weg, zudem war Guido Reich in der Klockower Abwehr omnipräsent und sorgte für eine Art Lufthoheit bei den Gästen. Der VfB ließ etwas an Kreativität vermissen, was durchaus auf die fehlende Eingespieltheit zurückzuführen war. Aber auch die Bodenverhältnisse sorgten für Schwierigkeiten im geordneten Passspiel. So blieb es bei Halbchancen und ein paar Versuchen aus der Entfernung, letztlich war aber nichts wirklich gefährliches dabei.
Die Gäste setzten hier und da mal mit schnellen Gegenangriffen Nadelstiche, insbesondere der flinke Felix Schön wurde dabei oft gesucht. Der hatte aber in Person von Pascal Vorwerk einen aufmerksamen Bewacher, der ihn auf Schritt und Tritt verfolgte und so einige dieser Konter bereits im Ansatz erstickte.
Kurz vor der Halbzeit setzte dann Tobias Mertens nach gutem Laufweg noch einmal zum Dribbling an. Regelwidrig wurde er von Franz Hübner im Strafraum von den Beinen geholt, Schiedsrichter Max Lenz zeigte ohne zu zögern auf den Punkt. Sebastian Wegner wuchtete das Leder humorlos hoch in die Mitte zum Tor des Tages, direkt danach folgte der Halbzeitpfiff.
Auch die zweite Hälfte blieb relativ chancenarm auf beiden Seiten. Die SpG wurde zwar etwas aktiver und erarbeitete sich viele Standards, aber auch diese konnte die VfB-Hintermannschaft relativ schadlos entschärfen. Schlussmann Odenkirchen war nun zwar etwas mehr gefordert, musste sich aber dennoch nicht so richtig strecken.
Für zwei Highlights sorgten nochmal zwei Altgediente, die in früheren Zeiten in der Landesklasse gemeinsam die Schuhe für die Erste des VfB schnürten.
Zunächst stoppte Guido Reich den umtriebigen Mertens kurz vor der Strafraumgrenze mit einem harten Einsteigen, für welches er mit einer gelben Karte verwarnt wurde. Nicht ganz einverstanden mit dieser Entscheidung haderte er mit dem Schiedsrichter, welcher ihm für die unpassende Wortwahl die Ampelkarte zeigte.
Für die letzte Aktion sorgte dann Felix Andres, der einen Flankenball von linksaußen überragend mit der Brust runternahm, sich den Ball einmal vorlegte und dann allein vor Toussaint die falsche Entscheidung traf und den rechten Außenrist statt die linke Innenseite für seinen Abschluss wählte. So trudelte der Ball ins Toraus und es blieb beim knappen, aber verdienten 1:0-Sieg für unsere Zweite.
Nächste Woche geht es bereits am Samstag nach Boitzenburg, Anstoß ist um 15:00 Uhr.
Da auch die Erste auswärts in Sachsenhausen antritt, müssen sich die treuen Auswärtsfahrer für eine der beiden Partien entscheiden - oder kommen auf dem Rückweg aus Sachsenhausen (Anpfiff dort ist um 12:45 Uhr) direkt zur zweiten Halbzeit nach Boitzenburg. [fh]