Spielberichte 1. Herren 2023/24


Arbeitssieg gegen Tabellenschlusslicht

Sa. 27.04.2024, VfB Gramzow - FSV Fortuna Britz 5:2 (2:1)

Sportplatz am See, Gramzow (Rasenplatz)

 

VfB mit: Bartosz Muskala - Robin Palow (C), Robert Schröder, Max Frenzel, Robin Sy - Kai Hansche, Felix Marschke, Janosch Schmock, Kristof Konitzer (70. Michel Sziede) - Sören Seethaler, Pascal Lange - Trainer: Maik Zürner

 

Britz mit: Enrico Jürgens - Manuel Müller (C) (77. Chris Kurzhals), Konrad Schulz, Justin-Scott Jander (46. Lukas Schneider), Maxime Gertz, Maximilian Roch, Niclas Gorgas, Marcel Spitzer, Paul Halgato-Jung, Tofan Nowroozi, Nick Wojahn - Trainer: Enrico Jürgens

 

Schiedsrichter: Mario Seifert - Paul Steffini, Finn Alexander Lißke

 

Tore: 1:0 Janosch Schmock (3.), 1:1 Nick Wojahn (7.), 2:1 Kristof Konitzer (45+2.), 2:2 Maximilian Roch (51.), 3:2 Pascal Lange (74.), 4:2 Pascal Lange (76.), 5:2 Felix Marschke (80.)

Wieder einmal neigt sich die Saison so langsam aber sicher dem Schlussspurt zu. Unser VfB ist aus dem gröbsten Raus, hat ein großes Polster auf die unteren Tabellenregionen gesammelt und kann mit viel Optimismus sogar noch in Richtung Top-5 Platzierung schielen, führt gegenwärtig aber noch das Niemandsland der Tabelle an. Herrliches Frühlingswetter und eine tolle Kulisse sorgten für einen tollen Rahmen an diesem 24. Spieltag der Landesklasse Nord. Nach zuletzt fünf Spielen ohne Niederlage wollte der VfB Gramzow seine Serie zu Hause weiter ausbauen. Mit dem Schlusslicht von Fortuna Britz empfing man dafür den vermeintlich "richtigen" Gegner am heimischen Sportplatz am See.

 

Man durfte gespannt sein, wie Coach Zürner auf die erneut veränderten Gegebenheiten reagieren würde. Neben der schweren Verletzung von Lukas Schmiedel in der Vorwoche gesellte sich auch der gelbgesperrte Tobias Stark auf die Liste der Ausfälle, dafür kehrten mit Konitzer und Sziede zwei Mittelfeldakteure zurück aufs Feld, bzw. zunächst auf die Bank.

Aber auch Gästetrainer Enrico Jürgens hatte mit Personalproblemen zu kämpfen, die er im wahrsten Sinne selbst lösen musste. Stammkeeper Wilkesmann signalisierte beim Aufwärmen, dass ein Einsatz nicht möglich sei, also holte der ehemalige Landesligakeeper (u.a. Stahl Finow) mal eben die Handschuhe vom symbolischen Nagel und betrat selbst den Platz. Aber auch bewährte Stammkräfte wie Tim Franken oder Lukas Wehrmann vermisste man auf dem Spielformular.

 

Die Partie begann ziemlich temporeich. Der erste ernst zu nehmende Angriff des Heimteams konnte direkt verwandelt werden. Pascal Lange wurde per Steckpass über rechts in den Strafraum geschickt, seine Eingabe nahm der einlaufende Janosch Schmock direkt volley und knallte das Leder zum 1:0 in die Maschen (3.)

Nur vier Minuten später allerdings zeigten die Gäste, dass sie den Glauben an den Klassenerhalt noch nicht verloren haben. Konter über rechts, hohe Eingabe auf den Kopf von Nick Wojahn, der die Kugel platziert zum 1:1 über die Linie drückte. (7.)

 

Dieser Treffer spiegelte so ein wenig das Hauptproblem des VfB in der ersten Hälfte dar: die defensive Zuordnung. Immer wieder konnten die Britzer nach Ballgewinn - oft ungedeckt - schnell umschalten und zu gefährlichen Gegenangriffen kommen. Besonders der agile Tofan Nowroozi sowie Torschütze Wojahn waren Unruheherde und konnten gute Abschlüsse verzeichnen. Auch in der Spielfeldmitte zeigte der VfB zu wenig Zweikampfpräsenz und ließ das Schlusslicht auf eigenem Platz viel zu einfach gewähren. Dem VfB selbst fiel nicht allzu viel ein, um die kämpfenden Britzer vor größere Probleme zu stellen. Mit etwas Spielglück überstand man diese Phase unbeschadet und konnte kurz vor der Pause sogar noch einen Lucky Punch setzen. Kai Hansche spitzelte das Leder gut 20 Meter vor dem Tor zu Konitzer, der sich ein Herz fasste und den Ball perfekt in den Winkel setzte - zur etwas schmeichelhaften 2:1-Halbzeitführung. (45.)

 

Doch auch diese half zunächst erstmal nichts, da die Gäste wie schon nach dem ersten Führungstreffer sofort wieder zurückkamen. Maximilian Roch kam nach einer Ecke von links viel zu unbedrängt mit dem Fuß an den Ball und ließ Muskala im Gramzower Tor keine Chance. (51.)

Im Anschluss hatte man lange Zeit nicht zwingend das Gefühl, dass sich an den Spielverhältnissen etwas ändern würde. Zwar ließ die Heimelf nun nicht mehr so viel zu wie noch im ersten Durchgang und wurde auch etwas klarer in den eigenen Offensivaktionen, jedoch ohne wirklich zwingend zu werden. Mit der Einwechslung von Michel Sziede sollte sich das Blatt jedoch noch einmal wenden.

 

Mit seiner Präsenz im Mittelfeld, wichtigen Balleroberungen und guter Übersicht gab er dem Spiel nochmal genau den richtigen Impact, um sein Team hier auf die Siegerstraße zu bringen. Ein feines Füßchen präsentierte er zudem beim 3:2 Führungstreffer mit seiner gefühlvollen Halbflanke auf Pascal Lange, der sich die Chance nicht nehmen ließ. (74.)

Und nur zwei Minuten später wieder Balleroberung Sziede, Seethaler nahm den Ball auf und setzte erneut Lange in Szene, der den Ball klasse mitnahm und am herauseilenden Jürgens vorbeilegte, der Rest war Formsache - 4:2! (76.)

 

Den Schlusspunkt der Partie setzte dann Felix Marschke nach starker Vorarbeit von Seethaler. Der Routinier ließ über links zwei Verteidiger stehen, brachte den Ball mit Auge flach auf den ersten Pfosten, wo sich der 23-jährige noch selbst ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk machte.

Der Rest der Spielzeit war dann Statistik, Schiedsrichter Mario Seifert pfiff die Begegnung pünktlich ab und der VfB konnte das Feld noch erhobenen Hauptes verlassen. Kein überragendes Spiel des Tabellensechsten, aber hinten raus mit der nötigen Entschlossenheit.

 

Die Britzer präsentierten sich ob ihrer prekären Lage als faire Sportsmänner und nehmen sich der dunklen Realität so langsam an. Seit 14 Jahren prägen die Mannen aus dem Eberswalder Vorort das Gesicht der Liga und bestimmten zeitweise sogar das Niveau der Landesklasse mit. Nun wird es am Ende des Jahres mit hoher Wahrscheinlichkeit zurück in die Kreisebene gehen, dort spielte Fortuna zuletzt 2010. Eine Ära neigt sich dem Ende - man kann Enrico Jürgens nur wünschen, dass seine junge und neu zusammengestellte Mannschaft im Kern zusammen bleibt und weiter zusammenwächst um schnellstmöglich zurückzukehren.

 

Für unseren VfB geht es am kommenden Samstag in die Auswärtsserie, zunächst gegen die zweite Vertretung von Grün-Weiß Ahrensfelde. Auch dieses Team kämpft noch um den Klassenerhalt, steht mit 27 Punkten aber deutlich besser da als die Fortuna. Aufmerksame Stadionbesucher haben am Samstag einen Scout der Randberliner in Gramzow erblicken können - allzu viele Eindrücke dürfte er nach der doch eher dürftigen Leistung nicht gewonnen haben, zumal sich das Personalkarussel nächste Woche erneut drehen wird. [fh]


Schwere Verletzung überschattet Punktgewinn in Oberkrämer

Sa. 20.04.2024, 1. SV Oberkrämer 11 - VfB Gramzow 0:0 (0:0)

Energieinsel Sportanlage, Hauptplatz (Rasenplatz)

 

VfB mit: Bartosz Muskala - Robin Sy, Robin Palow (C), Kai Hansche, Robert Schröder (84. Jaro Straßburg) - Lukas Schmiedel (71. Felix Marschke), Max Frenzel, Pascal Lange, Janosch Schmock - Sören Seethaler, Tobias Stark (90+6. Maik Zürner) - Trainer: Maik Zürner

 

Oberkrämer mit: Marc Wölk - Julius Paul Zießnitz (C), Philip Pfefferkorn, Maurisio Nse Oyana (46. Sebastian Hauck), Tom von Glischinski (89. Philipp Jilg), Pascal Geppert, Max Müller, David Reimer (83. Ben Frank), Lars Müller, Martin Herm (83. Luca Ostendorf), Philipp Wittchow - Trainer: Phillipp Koslitz

 

Schiedsrichter: Finn Trautermann - Tobias Bruckmann, Mika Schlender

 

Tore: /

Auswärts ohne Gegentor mit Punktgewinn gegen einen direkten Tabellennachbarn - hört sich lose betrachtet eigentlich so schlecht nicht an. Von einem "Gewinn" kann man nach diesem Samstagnachmittag aber gewiss nicht sprechen. Mit einem deutlichen Chancenplus hatte man mehrfach die Chance die Energieinsel Sportarena als Sieger zu verlassen, konnte dieses aber nicht nutzen. Zudem verliert man nach einer bitteren Verletzung auch noch Lukas Schmiedel, der nach einem Laufduell sehr unglücklich fiel und sich einen mehrfachen Schlüsselbeinbruch zuzog. Seit Wochen mit guten Leistungen reiht sich somit ein weiterer Stammspieler in die Liste der Langzeitverletzten ein, der seit den ersten Rückrundenspielen bereits auch Paul Rausch und Florian Andres beiwohnen.

 

Die Partie begann ausgeglichen, beide Teams zeigten auf dem wunderbar hergerichteten Rasenteppich zunächst noch in Ansätzen ihr fußballerisches Vermögen. Aus dem improvisierten Mittelfeld heraus (ohne die fehlenden Sziede und Konitzer) versuchten Max Frenzel und Pascal Lange das Spiel anzukurbeln, auch Palow streute aus der letzten Reihe immer wieder Diagonalbälle in den Aufbau mit ein. Lars Müller und Philip Pfefferkorn standen dem als Strategen und Fädenzieher auf Heimseite in nichts nach.

Das erste Achtungszeichen setzte dann Tobias Stark nach hoher Balleroberung in der 5. Minute - sein Versuch, den weit draußen stehenden Keeper aus der Distanz zu überwinden, konnte von diesem aber noch geklärt werden.

 

In der Folge riss der VfB den Ballbesitz etwas an sich und kam einige Male mühsam in die Box, die Abschlüsse aber zunächst noch ungefährlich. Oberkrämer zeigte hier und da, dass man durchaus in der Lage ist sich gepflegt durchzukombinieren, so richtig Bammel musste Muskala an diesem Tag aber zu keinem Zeitpunkt haben und war stets zur Stelle, wenn es gefordert war.

Die Höhepunkte der ersten Halbzeit dann in der 35. und 37. Spielminute: Nach Steckpass von Seethaler tauchte Tobias Stark plötzlich allein vor Keeper Marc Wölk auf, seinen Abschluss mit links parierte der 32-jährige noch mit dem Fuß. Kurz darauf die Koproduktion in selber Besetzung, nur diesmal spielte Seethaler die Hauptrolle, sein Abschluss ging jedoch um Zentimeter am Pfosten vorbei.

 

Mit Beginn der zweiten Halbzeit brachte der SVO mit Sebastian Hauck etwas Schwung zurück in sein Spiel. Der erfahrene Offensivmann - unter anderem für seine Schusstechnik bekannt - fügte sich auch direkt ganz ordentlich ein und hauchte der Mannschaft von Trainer Phillipp Koslitz neues Leben ein. Gefährlich zum Abschluss kam aber auch er nicht so recht, der Gramzower Defensivverbund um Kapitän Robin Palow stand an diesem Tage bombenfest. Nach knapp 12 Minuten war der Spielfluss bereits wieder unterbrochen, da sich die besagte Verletzungspause von Lukas Schmiedel in den Spielverlauf einreihte. Da ihm ein eigenständiges Aufstehen und Verlassen des Platzes nicht möglich war, blieb die Partie solange unterbrochen, bis sich das vorhandene medizinische Personal dazu entschloss, den 23-jährigen mit einer Trage vom Platz zu bewegen und bis zum kurz darauf eintreffenden RTW zu transportieren.

 

Felix Marschke ersetzte Schmiedel und versuchte, neue Akzente zu setzen, aber einen Treffer hatte der Fußballgott für den VfB an diesem Tage nicht mehr vorgesehen. Auch Standards verpufften gegen die groß gewachsene Defensive um Julius Zießnitz, was die Gäste um eines ihrer Waffen beraubte. Zu allem Überfluss handelte sich Stark auch noch die fünfte Gelbe ein und wird somit im Heimspiel gegen Fortuna Britz nicht mitwirken können.

Die größten Gelegenheiten besaß gegen Ende noch einmal Seethaler. Zuerst umkurvt er Wölk und schloss mit links ab, ein Verteidiger sprang für den geschlagenen Keeper ein und rettete kurz vor der Torlinie. Und auch mit der letzten Aktion scheiterte erneut Seethaler an Wölk, der damit ungeschlagen bleiben sollte. Nach knapp 15-minütiger Nachspielzeit pfiff der souverän auftretende Finn Trautermann die Partie dann ab und besiegelte das torlose Unentschieden. Ein jederzeit faires Kräftmessen gegen eine sympathische Gastgeberelf, die mit dem Punkt sicherlich besser leben konnte als der VfB.

 

Bleibt nur, Luki eine schnelle und hoffentlich unkomplizierte Heilung zu wünschen, um ihn so schnell wie möglich wieder auf dem Platz begrüßen zu dürfen. Diese Saison utopisch, bis zur neuen Spielzeit (Mitte August) auch eher unwahrscheinlich. Aber es wäre nicht das erste Mal, dass unsere Nummer 7 gestärkt aus solchen Rückschlägen zurückkommt - das gleiche wünschen wir auch diesmal!

Nächste Woche empängt man dann zu Hause das Tabellenschlusslicht aus Britz, für die der Gang in die Neuntklassigkeit kaum noch zu verhindern sein dürfte. Abgeschrieben werden sich die Mannen von Enrico Jürgens aber noch lange nicht haben, was schnell mal gefährlich werden kann, wenn man nicht hochkonzentriert zu Werke geht. [fh]


Punkteteilung an der Oder

Sa. 06.04.2024, SV Blau-Weiß 90 Gartz - VfB Gramzow 2:2 (0:0)

Sportplatz an der Wiesenstraße Gartz, Hauptplatz (Rasenplatz)

 

VfB mit: Bartosz Muskala - Max Frenzel, Robin Palow, Kai Hansche, Johannes Kühl (76. Robert Schröder) - Lukas Schmiedel, Michel Sziede (85. Maik Zürner), Kristof Konitzer (68. Janosch Schmock), Felix Marschke - Robin Sy (76. Sebastian Wegner), Pascal Lange - Trainer: Maik Zürner

 

Gartz mit: Dylan Schuldes - Benito Grulich, Ole Nieclaus, Martin Lenke, Fabian Schünemann, Eric Duckert (65. Eric Lindow), Marian Mecklenburg, Tom Lucas Zander (77. Leon Müller), Fabian Gehrt (86. Dragan Thörmer), Pawel Andrzejewski, Davin Joel Kristahn (65. Jean-Louis Gubbe) - Trainer: Michael Stein

 

Schiedsrichter: Jessica Ihm - Ronny Schabanowski, Bernd Marggraf

 

Tore: 0:1 Pascal Lange (51.), 1:1 Benito Grulich (62./FE), 2:1 Pawel Andrzejewski (72.), 2:2 Lukas Schmiedel (89.)

Derbyzeit in der Landesklasse Nord! Der 21. Spieltag der dritthöchsten Spielklasse des Landes war vollgepackt mit Regionalderbys, auch unser VfB blieb in der Ostuckermark und besuchte die blau-weißen Gartzer am Westoderstrom.

Die Gramzower hatten nach dem desaströsen Hinspiel, in welchem man bei der 2:5-Heimniederlage die wohl schlechteste Saisonleistung zeigte, noch eine Rechnung mit dem Team von Michael Stein offen, mussten dabei aber auf die weiterhin verletzten Paul Rausch und Florian Andres verzichten, auch die Ausfälle von Tobias Stark und Sören Seethaler sollten sich in der Offensive bemerkbar machen. Dennoch ging man nach dem durchaus erfolgreichen Osterwochenende mit 4 Punkten aus 2 Spielen mit breiter Brust in die Partie und hatte einiges vor, zumal auch die Gartzer auf Stammkräfte wie bspw. Mroz oder Krol verzichten mussten.

Der erschaffene Kunstrasen auf dem Sportgelände an der Wiesenstraße verschaffte dem Rasenplatz in den kalten Monaten die benötigte Erholung, sodass man hier ein gut gepflegtes Grün betreten konnte.

 

Beide Teams vergeudeten zu Beginn keine Zeit und begannen munter offensiv.

Die ersten Abschlüsse gehörten dem VfB in Person von Pascal Lange, diese gingen aber ohne nennenswerte Aufregung von statten. Auch die Gartzer prüften ihrerseits schonmal die Präzision im Abschluss, der Versuch von Mecklenburg in der 8. Minute scheiterte nur knapp an den Tormaßen.

Die erste dicke Möglichkeit dann in der 10. Minute, als Schmiedel nach guter Kombination über rechts außen durchbrach und den Ball flach auf Lange spielte, dessen Abschluss von Dylan Schuldes im Gartzer Tor zur Ecke geklärt werden konnte. Und nur drei Minuten später wieder Lange, diesmal an die Latte, aber von Ronny Schabanowski an der Seitenlinie wegen Abseits zurückgepfiffen - das vorhandene Videomaterial bestätigt diese Entscheidung nicht unbedingt.

Danach verflachte die Partie auf Gramzower Seite etwas. Das Spiel war ohnehin schon geprägt von vielen Zweikämpfen, Nickligkeiten und Freistößen, so musste unter anderem Kai Hansche nach Foul an Andrzejewski seine 5. Gelbe hinnehmen und wird damit gegen Joachimsthal nur zuschauen. Der nächste Abschluss gehörte dann wieder Gartz, Muskala war aber auf dem Posten und entschärfte.

 

Großes Entsetzen kurz darauf auf der VfB-Tribüne. Durch gut ausgeübten Druck eroberte Robin Sy den Ball am Sechzehner und spielte auf Lange, dieser umkurvte einen Gegenspieler und legte innerhalb des 5m-Raumes quer auf Lukas Schmiedel, der das Kunststück vollbrachte, den Keeper anzuschießen - das muss die Führung sein!

Außer zwei weitere Abseitspfiffe in aussichtsreichen Positionen für den VfB ereignete sich in der ersten Hälfte nicht mehr viel. Gartz mit etwas mehr Ballbesitz als die Gäste, aber weitestgehend in ungefährlichen Zonen, sodass der VfB in Halbzeit eins die besseren Abschlüsse und Chancen verzeichnen konnte. Bartosz Muskala war bei Flankenbällen stets auf der Hut und ließ im Strafraum nichts anbrennen.

 

Etwas anders dann der Start in die zweite Hälfte, Gartz zunächst mit den ersten Akzenten in der Offensive. Zuerst klärte der Gramzower Defensivverbund in letzter Mühe gegen Fabian Gehrt, dann verfehlte sein Schuss das Ziel recht deutlich.

Kurz darauf dann der erlösende Führungstreffer nach simpler Kombination des VfB: Balleroberung in der Luft durch Palow, Schmiedel spielt Lange an, der den Ball auf Sziede klatschen lässt, der schickt Konitzer über rechts außen mustergültig in den Lauf. Im Dribbling lässt dieser einen Verteidiger aussteigen, seinen Abschluss lässt Schuldes nur unzureichend abklatschen, Lange steht goldrichtig und staubte zum 0:1 ab! (51.)

 

Die darauffolgenden 10 Minuten blieben ohne nennenswerte Aktionen auf beiden Seiten. Und eigentlich sollte das Spiel auch weiter vor sich hin plätschern, die Unparteiische Jessica Ihm zeigte jedoch plötzlich auf den Elfmeterpunkt. Nach Flanke von rechts durch Schünemann soll Kai Hansche den Ball mit der Hand statt mit der Hüfte gespielt haben - eine Entscheidung, die in Gesprächen nach dem Spiel auch viele der blau-weißen so nicht gegen sich gepfiffen hätten haben wollen. Benito Grulich nutzte die Chance vom Punkt sicher zum 1:1-Ausgleich. (62.)

Die Gramzower brauchten eine Zeit, um sich von diesem Schock zu erholen und brachten die nächsten Minuten erstmal absolut gar nichts zustande. Und mitten hinein in diese Phase traf eine Einzelaktion von Andrzejewski die Gäste ins Mark. Auf rechts außen bekam der Gartzer Stürmer den Ball, suchte das Dribbling gegen Frenzel und konnte sich auch danach gegen die Restdefensive behaupten. Sein präziser und knallharter Abschluss in die lange Ecke setzte dieser Situation die Krone auf, ein starkes Tor der Nummer 18 zur Führung für das Heimteam. (72.)

 

Schlagartig ließen sich die blau-weißen nun weiter in die eigene Hälfte zurückfallen und überließen den Gramzowern etwas mehr das Feld - die damit aber noch nicht so richtig etwas anzufangen wussten. Dennoch näherte man sich dem Tor weiter an, die Offensivkräfte gingen mutiger in die Dribblings und auch erkämpfte man sich wieder mehr Standards in Torraumnähe.

Auch für den verdienten Ausgleich in der 89. Spielminute hielt ein Standard her. Lange verlängerte eine Ecke auf den langen Pfosten, wo Schmiedel goldrichtig stand und zum umjubelten 2:2 einköpfte.

Doch damit noch nicht genug, vier Minuten Nachspielzeit waren noch zu gehen. Schmiedel prüfte nochmal Schuldes im Gartzer Kasten, sein Abschluss aber zu unpräzise. Und auch körperlich ging es noch einmal zur Sache: der eingewechselte Gubbe stellte sich mit voller Absicht in Muskalas Laufweg, der gerade zum schnellen Abschlag ausholen wollte. Bereits gelb-verwarnt, sah er daraufhin die Ampelkarte. Für seinen Schubser gegen Gubbe sah Muskala ebenfalls den gelben Karton.

Die letzte Aktion der Partie gehörte wieder den Gramzowern. Ein Freistoß aus guter Flankenposition wurde von Kai Hansche in den Straufraum gebracht. Schuldes kam aus seinem Kasten und rannte in seinen eigenen Mitspieler rein, Pascal Lange nutzte die Gelegenheit und vollendete zum vermeintlichen 2:3 - bekam dieses aber nicht gewertet, da Robin Palow zuvor den herauseilenden Keeper gefoult haben soll. Auch hier ließ das Bildmaterial nicht unbedingt ein Stürmerfoul vermuten, so aber blieb es bei der Tatsachenentscheidung. Der direkt folgende Abpfiff besiegelte das Unentschieden und ließ den VfB etwas mit sich hadern - unter anderem mit dem Tausendprozenter in der ersten Hälfte und dem zwischenzeitlichen Leistungsabfall. [fh]


Auch im vierten Anlauf kein Sieg gegen TuS II

Sa. 16.03.24, TuS Sachsenhausen II - VfB Gramzow 3:2 (3:1)

Elgora-Stadion, Platz 2 (Rasenplatz)

 

VfB mit: Tobias Porath - Robin Sy (73. Robert Schröder), Robin Palow (C), Kai Hansche, Florian Andres (59. Janosch Schmock) - Max Frenzel, Kristof Konitzer, Michel Sziede, Pascal Lange - Sören Seethaler, Lukas Schmiedel (88. Maik Zürner) - Trainer: Maik Zürner

 

Sachsenhausen mit: Philipp Holzhauer - Sören Peschel, Ole Ernst (76. Christian Konrad), Nick Dammenhayn, Tobias Boremski, Danilo Pressmann (C), Christopher Groll (85. Florian Heinz), Sven Donnerhaak, Hannes Leander Schlinke, Eric Liepe (76. Christian Koch), Erik Beutke (81. Tade Mattes Köhler) - Trainer: Rene Dittmer

 

Schiedsrichter: Marc Loßner - Dirk Ruschke, Leon Bauer

 

Tore: 0:1 Pascal Lange (10.), 1:1 Sören Peschel (25.), 2:1 Christopher Groll (30.), 3:1 Tobias Boremski (40.), 3:2 Robin Palow (85.)

Auch in seiner zweiten Landesklassesaison bleibt der TuS Sachsenhausen II gegen den VfB Gramzow ungeschlagen. Waren es aus den bisherigen 3 Spielen ganze 3 Unentschieden, unterlag man nun auf dem Nebenplatz im Elgora-Stadion mit einem knappen 3:2 gegen eine aufgestockte TuS-Elf.

Zunächst sah es eigentlich ganz gut aus für den VfB. Man riss das Spiel in der Anfangsviertelstunde an sich und konnte auch relativ zügig mit 1:0 in Führung gehen, Pascal Lange köpfte eine Freistoßflanke von Sören Seethaler ein. (10.)

 

Danach verlor man ein wenig den Faden. Das Spiel der Gäste wurde unpräziser und ließ auch im Zweikampfverhalten nach, sodass man das Heimteam damit unnötig stark machte. Aus der Ferne näherte dieses sich zunächst noch an, kam dann dem Strafraum immer näher. Die drei Gegentreffer, die folgen sollten, waren dennoch des Bösen zu viel. Beim Ausgleichstreffer belagerte TuS den Strafraum und der VfB konnte den ersten Abwehraktionen keine endgültige Klärung folgen lassen. Nutznießer war Sören Peschel, der den Ball mit dem Vollspann im Kasten versenkte. (25.)

Beim 2:1 kurz später hatte Christopher Groll keine Mühe, den von Porath abklatschenden Ball aus Nahdistanz zu versenken. (30.)

 

Der VfB war sichtlich geschockt und bekam den Rest der Halbzeit keinen Fuß mehr in die Tür. Bezeichnend dann das 3:1, als Kai Hansche den Ball im Aufbauspiel am eigenen Sechzehner an Tobias Boremski verlor, der einen eiskalten Abschluss folgen ließ und kurz vor der Pause dem VfB einen Tiefschlag versetzte. (40.)

 

Die Pause war dringend nötig, nach der Erholung und Zürners Pausenansprache kamen die Gramzower wieder wacher aus der Kabine und eroberten sich so langsam Feldvorteile zurück. Heimkeeper Philipp Holzhauer war nun etwas mehr gefordert als zuvor und konnte sich mehrfach auszeichnen, wie beispielsweise beim Abschluss von Max Frenzel, den er noch zur Ecke lenkte. Und war er nicht zur Stelle, scheiterte man wie Seethaler mit seinem noch leicht abgefälschten Schuss am Aluminium.

 

Die Heimelf blieb natürlich nicht untätig. Die zwangsläufig immer offener werdende Spielweise des VfB brachte die flinken Stürmer auf den Plan, die den ein oder anderen schnellen Gegenangriff starteten. Zwei Mal war Tobias Porath hierbei nochmal so richtig gefordert. Einmal rettete er im 1 gegen 1 per Fußabwehr, danach war er mit einer Parade nach Abschluss von links zur Stelle und hielt seine Mannen somit im Spiel.

 

Und die wollten natürlich nochmal mehr. Nach einer Ecke kam Lange per Kopf an den Ball und verlängerte auf den langen Pfosten, wo Robin Palow bereitstand und einköpfte. (85.)

Ging hier vielleicht noch was? Der VfB warf noch einmal alles nach vorne, Trainer Zürner wechselte sich für mehr Kopfballpräsenz nochmal selbst für Schmiedel ein. Alles half aber nichts mehr, bis auf eine gelbe Karte sammelte der VfB nichts mehr ein, man musste die Niederlage akzeptieren und TuS in der Tabelle wieder vorbeiziehen lassen.

 

Der gute Rückrundenstart konnte somit leider nicht veredelt werden, die nächsten Partien werden mit den Derbys gegen Schönow und Angermünde nicht unbedingt einfacher, zumal beide auch Platz 1 und 3 in der Tabelle belegen.

Dennoch weiß der Fußballbegeisterte, dass die Voraussetzungen auf dem Papier in diesen Fällen meist nur eine untergeordnete Rolle spielen, die eigenen Werte und Tugenden können entscheidend sein. Auf diese gilt es sich zu besinnen, will man aus den Derbys etwas Zählbares mitnehmen. [fh]


Heimspiel gegen den großen Rivalen aus Prenzlau

Sa. 09.03.2024, VfB Gramzow - FSV Rot-Weiß Prenzlau

Sportplatz am See, Gramzow (Rasenplatz)

Vorbericht

DERBYZEIT IN DER UCKERMARK

 

"(...) Am Ende lässt sich ein verdienter Auswärtssieg unterschreiben, wenn auch vielleicht ein Tor zu hoch. Der Aufsteiger nach monatelanger Siegesserie im Ligaalltag erstmals wieder ausgebremst, die Gramzower veredeln den Saisonauftakt und finden sich mit 7 Punkten und 13 (!) geschossenen Toren auf Platz 2 wieder. (...)"

 

...so endete der Spielbericht des letzten Aufeinandertreffens zwischen dem VfB Gramzow und dem FSV Rot-Weiß Prenzlau. Beide gingen nach dem 2:5-Auswärtssieg des VfB damals als Tabellenzweiter und -dritter aus Spieltag 3 heraus. Ein paar Monate später finden sie sich im Mittelfeld dieser unglaublich ausgeglichenen Landesklasse Nord wieder, in der jeder Spieltag den Ausschlag Richtung Top-5 oder Abstiegszone geben kann. Klingt komisch, aber zwischen Rang 14 und 6 liegen nur fünf Punkte - und mittendrin die beiden großen Rivalen aus dem Herzen der Uckermark, die sich am kommenden Samstag zum großen Showdown treffen - zum ersten Mal seit der rot-weißen Vereinsneugründung wieder auf dem Gramzower Sportplatz am See!

 

Richtig liebe Fangemeinde, es ist wieder DERBYZEIT in Gramzow.

Und wie es der Spielplan inkl. Nachholespielen so will, gibt es nicht nur eine Partie serviert. Vor dem Hauptgang steht zur besten Mittagszeit noch die Partie beider Zweitvertretungen auf dem Speiseplan!

Mehr hätte der Fußballkoch wirklich nicht herrichten können für die vor lauter Spielverlegungen fast verhungerten Fußballseelen.

Und nicht nur das, es ist auch gleichzeitig das Spiel der beiden aktuell besten Zweitvertretungen (nach dem FC Schwedt) der ganzen Uckermark und zudem Kreisliga-Spitzenduell, beide liegen in der Tabelle nahezu gleichauf mit Anschluss zu den absoluten Spitzenteams. Ein spannendes Aufeinandertreffen steht uns bevor und soll kräftigen Appetit auf das Hauptgericht machen. Spitzenwirt Barni sorgt IN LÜTZLOW natürlich wie immer für köstliche Untermalung des Sportgeschehens.

 

Um 15:00 Uhr wird Schiedsrichter Alexander Trapp-Staack dann den heißen Tanz auf dem Gramzower Sportplatz am See eröffnen. Zum sportlichen wurde genug gesagt, einen ausschweifenden Vorbericht wie im Hinspiel braucht es auch nicht mehr.

Die Vorzeichen dürften ebenso ausgeglichen wie im September sein, auch wenn es diesmal auf beiden Seiten prominente Ausfälle geben könnte. Dennoch bringen Maik Zürner und Christian Rauch - die Offiziere an der Seitenlinie - genug taktisches Know-How mit um auf jede Situation flexibel reagieren zu können. Und auch die Gramzower Fans werden das Team tragen und zum Derbysieg peitschen.

 

Und sie können sich sicher sein, dass die Gramzower Jungs auf dem Feld dieses Vorhaben in die Tat umsetzen werden. Mit Kampfgeist und Leidenschaft für den Derbysieg. Hoffen wir auf ein jederzeit faires und spannendes Spiel. Gehen wir es an!


VfB weiterhin ohne Gegentor in der Rückrunde

Sa. 02.03.2024, 1. FV Eintracht Wandlitz - VfB Gramzow 0:0 (0:0)

Kunstrasenplatz an der Grundschule Wandlitz

 

VfB mit: Bartosz Muskala - Robin Sy, Robin Palow (C), Kai Hansche, Florian Andres - Lukas Schmiedel (90. Matthias Schröder), Max Frenzel, Michel Sziede, Jaro Straßburg (63. Janosch Schmock) - Pascal Lange, Tobias Stark (63. Paul Rausch, 85. Robert Schröder) - Trainer: Maik Zürner

 

Wandlitz mit: Florian Schweitzer - Jeremiah Rene Werner, Dennis Plaumann (C), Steffen Philipp Hennig, Martin Paasche - Marcel Petrahn, Paul Theodor Staubach, Florian Mielke, Tristan Schwitzer - Roman Schmidt, Manuel Thomas - Trainer: Matthias Händler

 

Schiedsrichter: Moritz Reer - Timo Weigel, Lukas Weigel

 

Tore: /

Eintracht Wandlitz begrüßte den VfB Gramzow auf dem Kunstrasenplatz an der Grundschule Wandlitz. In Zeiten wie diesen ein begehrtes Gut, ermöglicht er doch einen geregelten Terminplan, zuverlässiges Training und sauberes Flachpassspiel.

Mit einer satten Nullnummer und dennoch nicht ganz leeren Händen kehrte der VfB dann von diesem Ausflug zurück. Dabei hatte man insgesamt gesehen doch die besseren Chancen auf die drei Punkte und muss mit seiner eigenen Chancenverwertung hadern, dennoch war der gut aufgelegte Muskala im Gramzower Tor nach hinten raus extrem wichtig. Aber der Reihe nach.

 

Die Anfangsphase gehörte nach 10 Minuten Abtasten zunächst dem VfB. Besonders Tobias Stark war in den ersten knapp 20 Minuten sehr präsent im VfB-Angriff und erarbeitete sich einige Chancen, konnte diese aber nicht richtig auf das von Florian Schweitzer gehütete Tor bringen. Die aussichtsreichste ergab sich nach einer Sy-Flanke von links, die er gut per Brustannahme verarbeitete, dann aber mit seinem schwächeren linken Fuß am Kasten vorbei abschloss.

 

Schrecksekunde dann zunächst in der 25. Minute, als Roman Schmidt einen starken Diagonalball auf den einlaufenden Marcel Petrahn schlug. Dieser lenkte den Ball direkt in den Kasten, wurde aber vom aufmerksamen Linienrichter zurückgepfiffen.

Mit dieser Aktion änderte sich das Bild auf dem Platz ein wenig. Wandlitz fasste nun etwas mehr Fuß in der VfB-Hälfte und näherte sich mit Abschlüssen langsam an das Gramzower Tor an, auch wenn Großchancen weiterhin Mangelware blieben.

 

Diese durften die etwas optimistisch geschätzten 120 Zuschauer (etwas mehr als die Hälfte der Anwesenden aus der Uckermark) dafür in der zweiten Halbzeit bestaunen. Und die beste Chance der Heimelf im Spiel ließ auch nicht lange auf sich warten. In der 49. Minute kam Manuel Thomas nach Flanke von links frei zum Kopfball und platzierte diesen eigentlich perfekt, Bartosz Muskala zeigte jedoch was in ihm steckte und kratzte das Ding noch von der Linie zur Ecke - eine Riesentat!

 

Der VfB ließ sich nicht zweimal bitten und hörte diesen intensiven Warnschuss. Zunächst verlängerte Pascal Lange auf Lukas Schmiedel, der seinen Abschluss aber zu hoch ansetzte. Kurz darauf drang Lange selbst in den Strafraum ein und prüfte Schweitzer, der zu jeder Zeit hellwach war.

Kurz darauf wechselte der VfB doppelt: der arbeitsbedingt erst später dazustoßende Paul Rausch kam ebenso wie Janosch Schmock in die Partie, dieser Wechsel sorgte für eine Rochade im VfB-Team: Rausch in die IV, Hansche dafür ins ZM, Frenzel auf Außen und Schmiedel in den Sturm. Schmock kam dagegen positionsgetreu für den solide auftretenden Jaro Straßburg.

 

Wandlitz schien zunächst nicht so recht mit dieser Neusortierung klar zu kommen, besonders Frenzel konnte auf Außen nun mehr Offensivdruck ausüben. Mehrfach wurde er von Lange stark in Szene gesetzt und hätte gleich zwei Mal allein vor Schweitzer zum Matchwinner werden können. Sein erster Versuch per Lupfer landete noch auf dem Tordach. Danach konnte er Schweitzer sogar umkurven, sein Abschluss mit links wurde aber von Kapitän Plaumann noch kurz vor der Linie gerettet. Auch Paul Rausch prüfte Schweitzer mit einem Kopfball nach Freistoßflanke. Leider musste Rausch aber nach knapp 20 Minuten das Feld wieder verlassen, nach einem Luftzweikampf fiel er unglücklich auf die Schulter und muss nun wie schon im Hinspiel um seinen Einsatz im Derby gegen Prenzlau bangen.

 

Wandlitz blieb in Richtung Ende nicht ganz untätig. Vor allem über die rechte Angriffsseite gab es nun noch einmal Druck auf den VfB-Strafraum, besonders Roman Schmidt war hier ein beliebtes Flankenziel, konnte aber keinen dieser gut geschlagenen Bälle entscheidend aufs Tor bringen. Für mehr sollte es dann aber auch für die dezimierte Truppe von Matthias Händler nicht reichen, die hier komplett ohne Wechsel auskamen.

Letztendlich ein 0:0 der besseren Sorte, mit dem die Eintracht aufgrund der Vorzeichen und der Chancenverteilung sicher noch besser leben kann als der VfB, aber bei dieser wahnsinnig engen Tabellenkonstellation niemandem so richtig weiterhilft. [fh]


großes Derby gegen den FSV Rot-Weiß Prenzlau

So. 17.09.2023, FSV Rot-Weiß Prenzlau - VfB Gramzow

Uckerstadion Prenzlau, Hauptplatz (Rasenplatz)

Vorbericht

Wenn am kommenden Sonntag der Zeiger auf 14:00 Uhr umschlägt, richtet sich die gesamte Aufmerksamkeit des uckermärkischen Fußballs nach Prenzlau. Für knapp zwei Stunden wird sich das Uckerstadion der Kreisstadt zur Pilgerstätte für Fußballfreunde aus dem ganzen Landkreis verwandeln.

Nein, es ist nicht etwa Hertha BSC oder Union Berlin zu Gast. Das größte Derby der Uckermark steht an und feiert sein Comeback in der Landesklasse: der FSV Rot-Weiß Prenzlau empfängt den VfB Gramzow.

 

Was es die Jahre zuvor schon als Bonus im Pokal gab, wird nun nach dem Aufstieg der Prenzlauer zur Ligarealität. Man ist nach der Neugründung wieder auf Landesebene angekommen und befindet sich allmählich wieder auf Augenhöhe mit den erfolgreichsten Klubs der Uckermark. Die ersten beiden Spiele konnten gewonnen werden, sodass sich der Gastgeber sogar an der Tabellenspitze wiederfindet. Doch auch der VfB legte einen guten Saisonstart hin und überzeugte insbesondere mit Torgefahr. Wie die Kreisstädter auch, schossen die Gramzower Jungs in den ersten beiden Punktspielen ganze 8 Tore und stellten somit schon früh ihre Offensivqualitäten unter Beweis. Ob wir auch am Sonntag ein Offensivfeuerwerk beider Teams erleben werden, bleibt abzuwarten.

 

Beide Vereine schätzen sich, viele Spieler sind untereinander freundschaftlich verbunden.

Dennoch steht das Derby am Sonntag natürlich im Vordergrund, sodass während des Spiels die Freundschaften keine Rolle spielen werden. Beide Teams wollen ihren erfolgreichen Saisonauftakt fortführen und am Ende des Spiels als Derbysieger vom Platz gehen.

Dass sich beide Traditionsvereine jetzt endlich wieder in einer Liga treffen, ist keinesfalls selbstverständlich, wie der kurze Blick auf die Historie dieser beiden Clubs verdeutlicht. 

 

Im Jahre 1946 gründete sich die SG Prenzlau als neuer, aufstrebender Verein. Nach einigen Umbenennungen und Teilnahme an der Bezirksklasse in den Folgejahren, sollten die Prenzlauer Fußballanhänger zu Beginn der 1980er Jahre dann den Aufstieg der BSG Lok/Armaturen Prenzlau in die DDR-Liga erleben. Sieben Spielzeiten in der Zweitklassigkeit vor teils vierstelligen Zuschauerkulissen gegen namhafte Teams des DDR-Fußballs folgten.

Nach der Wende wurde dann im Jahr 1991 der FSV Rot-Weiß Prenzlau gegründet, bis 1996 spielten die Männer in der NOFV-Oberliga Nord. Es folgten mehrere Spielzeiten in der Verbands- und Landesliga sowie in der Landesklasse Nord.

2010 gelang nach mehreren Jahren in der Landesklasse endlich wieder der Aufstieg in die Landesliga Nord. 2013 wurde der Verein in Prenzlauer SV Rot-Weiß und weitere 2 Jahre später durch den Einstieg eines Investors in SC Blau-Weiß Energie umbenannt, was die dunkelste Zeit im Vorgängerverein einleitete. Der negative Höhepunkt war im September 2017 erreicht, als der SC Blau-Weiß Energie Prenzlau seine Zahlungsunfähigkeit preisgeben musste. Wenig später folgte die Auflösung. Sollte dies wirklich das Ende des Vereinsfußballs in der Kreisstadt bedeuten? Nein!

Bereits im August 2016 gründeten 9 Vertreter aus Eltern, Spielern und Fans den FSV Rot-Weiß Prenzlau neu. Nachdem bereits Nachwuchsmannschaften in den Spielbetrieb gingen, wurde im Mai 2018 unter der Leitung von René Schilling erstmals wieder eine Männermannschaft an den Start gebracht. In der ersten Spielzeit 2018/19 gelang der Mannschaft die Meisterschaft in der Kreisklasse.

Nach ein paar wilden Jahren mit einer zwischenzeitlichen Spielgemeinschaft, wechselnder Klassenzugehörigkeit und vielen Erfolgserlebnissen konnte durch den Zusammenhalt der alten und jungen Prenzlauer Fußballpersönlichkeiten in der letzten Spielzeit das langersehnte Ziel erreicht werden: die Rückkehr auf die Landesebene.

 

Ganz anders, und am Ende doch gar nicht so anders kommt der Dorfverein aus dem gut 15 Kilometer entfernten Gramzow daher. 1949 als Einheit Gramzow gegründet und später lange Zeit als ZSG Gramzow in der Bezirksklasse Neubrandenburg aktiv, nahm man nach der Wende den heutigen Namen VfB Gramzow an und startete von Anfang an in der Landesklasse Nord.

1995 gelang dem Team sogar der Aufstieg in die Landesliga, ein vierter Platz in der Saison 1996/97 stellte dort den Höhepunkt dar. Ganze 6 Jahre konnte sich die Mannschaft um Legenden wie Mario "Butsche" Schneider, Daniel Ruff oder Thomas Seethaler in der Liga halten, bevor man 2001 den Gang zurück in die Landesklasse antreten musste. Unbeirrt spielte man dort die kompletten 2000er Jahre oben mit und landete regelmäßig unter den ersten Drei.

In der Saison 2013/14 beging man das wohl dunkelste Kapitel der Nachwendezeit, als man sich mit nur 15 Punkten sang- & klanglos in die neu gegründete Kreisoberliga verabschiedete.

Man rehabilitierte sich aber schnell, stieg nach zwei Jahren wieder auf und konnte sich auch dank der starken Nachwuchsarbeit wieder in der Landesklasse Nord festsetzen. Fast alle heute aktiven Spieler der ersten Mannschaft haben den Nachwuchs komplett oder in Teilen beim VfB durchlaufen. Höhepunkt der jüngeren Vergangenheit war die Vizemeisterschaft in 2018/19, als man sich nur Fortuna Glienicke geschlagen geben musste. Ansonsten war man erneut regelmäßig unter den Top 5 zu finden.

 

Doch all diese Hintergründe spielen am Sonntag keine Rolle mehr. Man steht sich vorerst wie in den 2000ern dauerhaft gegenüber und wird sich im Halbjahrestakt zum Kräftemessen treffen. Damals gab es viele spannende Vergleiche, die teilweise bis heute in den Köpfen der Akteure schwirren. Auf Landesklassen-Spitzenniveau duellierte man sich bis aufs Messer, ehe man durch den erwähnten Aufstieg der Prenzlauer in die Landesliga auf unbestimmte Zeit voneinander getrennt wurde.

Auch am Sonntag werden auf beiden Seiten noch Spieler auf dem Platz stehen, die viele der Derbys aus der Vergangenheit hautnah miterlebt haben.

 

Auf die Frage, was die Begegnung eigentlich so besonders macht, haben die Akteure ihre ganz eigenen Antworten parat:

"Ich habe selbst in der Jugend bei Rot-Weiß gespielt, bin in Prenzlau zur Schule gegangen und arbeite inzwischen dort. Daher kennt man nicht nur die Spieler, sondern das Umfeld.", so beginnt Sören Seethaler das Kurzinterview. Auf die Frage, was er noch mit der damaligen Zeit verbindet: "3 super gepflegte Rasenplätze, Johannes Persecke als einzigartigen Stürmer und den vor 20 Jahren strengsten Platzwart aller Zeiten."

Insgesamt 6 mal stand Seethaler in diesem Derby auf dem Platz. Getoppt wird diese Zahl definitiv noch vom heutigen Gramzower Coach Maik Zürner, der zu Landesligazeiten ebenfalls das Rot-Weiße Trikot trug. Vorher stand er den Prenzlauern aber noch über 10 mal gegenüber. Beide erinnern sich noch genau an zwei besondere Spiele. Einmal an das Eröffnungsspiel 2009 am Freitagabend in Gramzow, welches vor über 600 Zuschauern 2:2 endete. Und an einen 1:4 Auswärtssieg ein Jahr zuvor auf dem hintersten Nebenplatz im Prenzlauer Uckerstadion. Übrigens, jeweiliger Torschütze zum 1:0? Natürlich Sören Seethaler.

Auch der spätere Gramzower Enrico Bressel traf damals, nämlich zum 2:2-Ausgleich vor der Rekordkulisse. Natürlich ist auch ihm dieses Spiel in Erinnerung geblieben. Der etwas jüngere Marcel Blume stand damals noch nicht auf dem Platz, erinnert sich aber sehr gut an die Pokalduelle in der jüngeren Vergangenheit. Das Besondere: er stand für beide Farben jeweils einmal auf dem Feld und war somit der einzige Spieler, der beide Duelle gewinnen konnte. Beim Gramzower Sieg in 2021 traf er für den VfB per Freistoß, ein Jahr später zog er mit rot-weiß in die nächste Runde ein.

 

In einem Punkt sind sich alle vier einig: dieses Spiel ist und bleibt ein besonderes.

„Die Spieler kennen sich in der Regel persönlich gut, haben gar zum Teil schon zusammengespielt und es sind in all den Jahren sogar tolle Freundschaften entstanden“, so Enrico Bressel, der übrigens nicht nur als Spieler schon 6x gegen den VfB antrat, sondern auch genauso oft als Nachwuchscoach. Sein Kumpel Marcel Blume hat auf die Frage, wie besonders dieses Derby ist, eine präzise Antwort parat. „Es sind einfach in Gramzow wie auch in Prenzlau super Leute neben und auf dem Platz. Ich habe noch einen sehr guten Kontakt zum VfB!“ Und auch Maik Zürner lässt uns in seine Gedanken zum Derby eintauchen: „Die Vorfreude ist natürlich groß. Viele Prenzlauer Spieler kenne ich gut, einige sogar sehr gut“ Dennoch gehe er die Sache am Sonntag „gelassen“ an. 

Wenn ein einziges Duell so viele Fußballfans in der Region fesselt, für außergewöhnliche Zuschauerzahlen und obendrein eine sicher großartige Stimmung sorgt, dann stellt sich natürlich auch die Frage, ob sich denn die Aktiven auf dem Platz auf ein solches Duell auch anders vorbereiten. „Eigentlich nicht. Die Anspannung ist bei jedem Spiel gleich da.“, gibt Enrico Bressel an und Maik Zürner stimmt ihm in diesem Punkt zu. Etwas bemerkenswerter kommt dagegen die Antwort von Sören Seethaler daher, der zwar auf seine Portion Nudeln um 09 Uhr morgens und auf seinen Proteinriegel kurz vorm Anpfiff nicht verzichtet, dafür aber ein klares Ziel vor Augen hat: „Tatsächlich willst du es allen nochmal zeigen!"

Marcel Blume hingegen räumt ehrlich ein, dass es zwar auch „nur um drei Punkte am Sonntag geht“, die persönliche Anspannung aber trotzdem etwas anders ist, da sein Herz durch seine Zeit in Gramzow „auch noch einen grünen Anteil hat“. Er trifft sich übrigens am Freitagabend mit seinen Gramzower Kumpels Kai Hansche, Pascal Lange und Robin Palow und schaut sich mit ihnen die Videos von der Fair-Play-Soccer-Tour an, bei der er gemeinsam mit den VfB‘lern vor einigen Wochen die Deutsche Meisterschaft und den Vizeweltmeistertitel holte. Eine gelungene Einstimmung auf das Derbywochenende. „Ansonsten ist alles wie immer. Die Erfahrung hat man ja mit 29“. fügt er grinsend hinzu. 

 

Freuen wir uns auf den Sonntag. Freuen wir uns auf ein tolles und faires Spektakel mit einer unvergleichlichen Stimmung. Und ach ja, was tippen die Akteure eigentlich?

Maik Zürner: "Auswärtssieg."

Sören Seethaler: "1:3"

Marcel Blume: "1:0 durch ein Standardtor"

Enrico Bressel: "Es wird eng und emotional. Aber ich glaube, dass wir ein positives Ergebnis erzielen können. Sicher ist, dass Kleinigkeiten entscheiden werden.“

 

Jetzt, liebe Gramzower, Prenzlauer und uckermärkischen Fußballfreunde, seid ihr hoffentlich gut auf das Spiel am Sonntag eingestimmt. Ein weiteres Kapitel dieses besonderen Derbys wird an diesem Wochenende geschrieben. Kommt alle am Sonntag ins Uckerstadion, unterstützt Euer Team lautstark und fair uns sorgt somit für eine atemberaubende Stimmung, die dieses Spiel einfach verdient.

 

Text: Florian Hansche & Pascal Warnke

Spielrückblick

VfB mit: Bartosz Muskala - Robin Sy, Robin Palow, Kai Hansche, Max Frenzel - Sebastian Wegner (62. Tobias Stark), Michel Sziede, Kristof Konitzer (83. Florian Andres), Felix Marschke - Sören Seethaler (89. Michael Bathke), Pascal Lange - Trainer: Maik Zürner

 

Prenzlau mit: Philipp Stein - Ricardo Ludwig, Enrico Bressel, Manuel Wilski, Christoph Schmidt (81.  James Baurice Pokam) - Lukas Theel, Marcel Blume, Florian Redmann, Denny Zabel, Eric Max Ziese - Danny Blume (42. Paul Brose) - Trainer: Christian Rauch

 

Schiedsrichter: Paul Steffini - Matthias Hoppe, David Schrödter

 

Tore: 1:0 Denny Zabel (4.), 1:1 Pascal Lange (43.), 1:2 Michel Sziede (62.), 2:2 Lukas Theel (66.), 2:3 Tobias Stark (71.), 2:4 Pascal Lange (72.), 2:5 Florian Andres (90.+4.)

Ein ausschweifender Vorbericht, große Anspannung unter den Beteiligten, ein Nachmittag wie gemalt, zumindest für eine der beiden Parteien - das erste Derby zwischen dem FSV Rot-Weiß Prenzlau und dem VfB Gramzow nach der Rückkehr des FSV auf Landesebene ist Geschichte. Ob die Puste nach diesem Wahnsinnsnachmittag immer noch etwas fehlt? Vielleicht. Daher etwas verspätet der Spielbericht, dafür aber vollgepackt mit Highlights und Ereignissen, für die alle eingesetzten Akteure sorgten.

 

Bereits um 13:15 Uhr begannen die Besucher, um die spärlich gesäten Parkplätze rund um das Prenzlauer Uckerstadion zu kämpfen. An einem normalen Spieltag sollte es hier keine Probleme geben, aber dass es kein normaler werden würde, ließ sich bereits hier schon erahnen. Und vorweg - ganze 702 (!) Begeisterte sollten an diesem Nachmittag ihren Weg nach Prenzlau finden. Schwerstarbeit für die vielen Ehrenamtlichen wie Ordner, Kassenpersonal oder Tresendienste.

Eine halbe Stunde vor Anpfiff war das weite Rund bereits sehr gut gefüllt, die Zeit reichte für die vielen mitgereisten Gramzower Fans gerade knapp zum Ergattern eines Sitzplatzes auf der großen und schattigen Tribüne sowie zum geduldigen Anstehen an der Getränkeschlange. Beides war bitter nötig, die Sonne ließ den Planeten an diesem Tage ungefiltert brennen - passend zur heißen Stimmung auf beiden Seiten.

Das Aufstellen der Teams begann etwas früher als normal, da auf Seiten der Gastgeber noch Ehrungen von verdienstvollen Mitgliedern stattfanden. Stadionsprecher Pascal Warnke führte, wie auch den ganzen Nachmittag, sauber durchs Programm und wurde mal eben nebenbei selbst für seine jahrelange Tätigkeit ausgezeichnet.

 

Rein in die Partie, ließ der FSV gleich zu Anfang mal eben die grüne Hälfte des Uckerstadions verstummen. Die Gramzower noch im Halbschlaf, ließen die Prenzlauer nach einer einfachen Einwurfsituation gewähren. Der Ball erreicht Denny Zabel im Lauf, der schüttelte Kai Hansche ab und behielt allein vor Muskala die Nerven und verwandelte nach 4 Minuten ansatzlos zum 1:0.

Wer nun ein Offensivfeuerwerk erwartete, wurde zunächst erstmal enttäuscht. Gramzow durch diesen frühen Treffer sichtlich geschockt, hatte seine liebe Mühe im Passspiel. Flache Bälle in die Tiefe landeten viel zu oft im gegnerischen Fuß oder waren nicht mehr zu erreichen. Kam man auf außen doch mal durch, sprangen meist "nur" Ecken heraus, die allesamt zu schwach getreten verpufften. Und konnten Pascal Lange oder Sören Seethaler in der Mitte mal aufdrehen, wurde man noch durch die aufmerksame Abwehr aufgehalten - oft mit fairen, manchmal mit weniger fairen Mitteln, aber alles im Rahmen.

 

Schiri Paul Steffini ließ wo immer möglich die lange Leine gewähren, was manche Trikotzupfer gegen die besagten Lange und Seethaler dann zwar auch mal ignorierte, aber andererseits dafür sorgte, dass mit dem ehemaligen Gramzower Enrico Bressel nur ein Akteur des Fouls wegen mit einer gelben Karte bestraft wurde.

Derer gab es im ganzen Spiel insgesamt nur zwei Stück, was in Anbetracht der Brisanz und Anspannung ein doch recht bemerkenswerter Fakt ist. Die andere kassierte VfB-Akteur Max Frenzel nach einer Unsportlichkeit gegen seinen ehemaligen Mitspieler Danny Blume, der zuvor im Luftzweikampf nicht den Ball köpfte, sondern nur den Kopf des ungleich kleineren, aber sprungkräftigen Frenzel traf. Die kleine "Rudelbildung" hatte das Gespann schnell wieder im Griff, die Gemüter besonnen sich alsbald wieder auf den Fußball. Bis auf Danny, der sich bei dieser Aktion selbst am Kopf verletzte und nicht mehr weitermachen konnte. Nach Abpfiff sah man ihn mit Turban auf der Prenzlauer Bank sitzen - die besten Genesungswünsche an dieser Stelle.

 

Trotz seiner Auswechslung wurde das Prenzlauer Offensivspiel im Nachgang nicht lebloser als zuvor. Was aber hauptsächlich daran lag, dass Torwart Muskala seit dem 1:0 Rückstand die meisten Ballkontakte mit dem Fuß sammelte und nicht wirklich zu Paraden gezwungen wurde. Die einzig richtige gefährliche Chance auf Heimseite hatte Lukas Theel, der den Ball nach einer Ecke am zweiten Pfosten serviert bekam. Seinen satten Volleyschuss klärte Robin Sy per Kopf auf der Linie.

Die Gramzower taten sich bis zur Pause zwar ebenfalls schwer in der Chancenerarbeitung, prüften den ehemaligen Gramzower Philipp Stein aber doch hin und wieder. Und in der 43. konnte dann auch er nichts mehr ausrichten. Einen Schuss wehrte er zunächst noch stark per Fuß ab, den Abpraller veredelte Pascal Lange zum verdienten 1:1 Halbzeitstand.

 

Die Gäste kamen dann besser aus der Kabine und übten zunächst mehr Druck auf Stein aus, der einen guten Tag erwischte. In der 62. Minute war allerdings auch er machtlos. Der Ball kam im Strafraum zu Sören Seethaler, der die Ruhe bewahrte und den besser postierten Michel Sziede sah. Dieser hatte dann aus 5 Metern keine Mühe, das Spielgerät zur viel umjubelten Führung im Netz unterzubringen.

 

Wie Seethaler später dann im Interview zugab, dachte man nun schon die Prenzlauer im Sack zu haben. Eine gute Phase der Heimelf, in der der VfB viel hinterherlaufen musste, brachte dann aber nochmal Gefahr auf den Kasten von Muskala. Zunächst scheiterten die Hausherren noch an der Latte, wenig später folgte aber der Ausgleich. Wieder nach Ecke kam der Ball zu Lukas Theel, der diesen aus der Luft mit dem Fuß in die lange Ecke steuerte. (66.)

Doch die Prenzlauer Freude wurde nur weitere 5 Minuten später zerrissen, als der eingewechselte Tobias Stark sehenswert nach Halbfeldflanke von Felix Marschke in die lange Ecke köpfte. Und der klassische Doppelschlag brachte der Heimelf dann den vermeintlichen Genickbruch, als Seethaler und Lange einen Konter sauber ausspielten und Letzterer eiskalt zum 4:2 verwandelt. (72.) Stein blieb jeweils ohne Chance.

 

Die größten Pessimisten unter den Gramzower Anhängern dachten nun sofort an das Wriezen-Spiel am ersten Spieltag. Bis dato war der Spielverlauf verblüffend ähnlich und die Torfolge exakt die Gleiche. Vor einigen Wochen ließ sich der VfB noch die Butter vom Brot nehmen und musste mit einem 4:4 die Heimreise antreten. Im Derby passierte dies aber nicht mehr. Zwar hatte der ehemalige Gramzower Marcel Blume noch einen Freistoß aus einer wie für ihn geschaffenen Position auf dem Fuß, diesen setzte er aber in die Mauer.

Stattdessen konnte Trainer Maik Zürner noch im Rausgehen beobachten, wie seine beiden Joker zündeten. Michael Bathke, der den Heimatbesuch mal direkt zu einem Einsatz im Derby nutzte, flankte auf den ebenfalls eingewechselten Florian Andres, am langen Pfosten aus Nahdistanz eine der leichteren Übungen für die Kopfballmaschine. Das war er, der berüchtigte "Deckel drauf" auf dieses jederzeit spannende und interessante Derby zwischen den Kreisstädtern und dem benachbarten Dorfverein.

 

Am Ende lässt sich ein verdienter Auswärtssieg unterschreiben, wenn auch vielleicht ein Tor zu hoch. Der Aufsteiger nach monatelanger Siegesserie im Ligaalltag erstmals wieder ausgebremst, die Gramzower veredeln den Saisonauftakt und finden sich mit 7 Punkten und 13 (!) geschossenen Toren auf Platz 2 wieder. Die kommenden Wochen werden mit den Partien gegen Sachsenhausen II und dem Schönower SV (aktuell Platz 3 und 4) ebenfalls knackig, Bewährungsprobe und Standortbestimmung zugleich. Die Mannschaft baut auf die zahlreiche Unterstützung der treuen Anhänger - und bedankt sich an dieser Stelle für den überragenden Support beim Derby! [fh]


Erster Heimdreier der Saison

Sa. 02.09.2023, VfB Gramzow - 1. FV Eintracht Wandlitz 4:1 (2:1)

Sportplatz am See, Gramzow (Rasenplatz)

 

VfB mit: Bartosz Muskala - Robert Schröder (70. Pascal Vorwerk), Paul Rausch (80. Jaro Straßburg), Robin Palow (C), Robin Sy - Max Frenzel, Kai Hansche, Michel Sziede, Kristof Konitzer - Sören Seethaler (70. Sebastian Wegner), Pascal Lange - Trainer: Maik Zürner

 

Wandlitz mit: Florian Schweitzer - Steffen Philipp Hennig, Marcel Petrahn, Dennis Plaumann (C), Roman Schmidt, Adrian Fischer (75. Florian Mielke), Kenneth Sesselmann (46. k.A.), Dennis Kabelitz (26. Paul Roller), Tassilo Struck (86. Martin Paasche), Miguel Fernandez (75. Nico Rücker), Jan Großer - Trainer: Matthias Händler

 

Schiedsrichter: Jan Marks - Ulf Richter, Florian Wittig

 

Tore: 1:0 Robin Palow (12./FE), 2:0 Pascal Lange (23.), 2:1 Paul Roller (41.), 3:1 Pascal Lange (90.+3), 4:1 Pascal Lange (90.+5)

Auch im Fußball ist nicht immer alles, wie es zu sein scheint. Ein souveränes 4:1 gegen den ewigen Kontrahenten aus Wandlitz, ganz entspannt die drei Punkte zu Hause eingefahren? Fehlanzeige!

Der Weg dorthin war ein langer, stets umkämpfter und wird den mutigen Gästen zumindest in dieser Höhe auch nicht gerecht.

 

Der VfB begann dominant und drückte der Partie zunächst seinen Stempel auf. Schnell näherte man sich dem vom gut aufgelegten Florian Schweitzer gehüteten Tor an. Viele Beine im Wandlitzer Strafraum, eines davon holte Pascal Lange nach 11 Minuten von den seinigen. Kapitän Palow trat an und hatte zunächst in Schweitzer seinen Meister gefunden, war dann aber im Nachschuss erfolgreich.

 

Mit der Führung im Rücken spielte der VfB schnörkellos weiter: Seethaler zum ersten, zum zweiten, zum dritten - jedes Mal blieb Schweitzer der Sieger. Auch in der Luft war der Gästekeeper nicht zu schlagen und fing nahezu jede der von Konitzer getretenen Ecken ab.

Es war aber noch nicht Schluss mit der Sturmphase des VfB. Max Frenzel, frisch zurück von seiner Europatour, leitete den Ball per Kopf zu Lange. Dieser legte sich Ball und Hintermannschaft zurecht und beförderte das Spielgerät dann von rechts ins Netz.

 

Gästetrainer Händler hatte genug gesehen und reagierte in der 26. Minute mit einem Wechsel. Innenverteidiger Dennis Kabelitz räumte seinen Platz, dafür betrat Eintracht-Legende Paul Roller das Feld und wurde direkt in den Sturm beordert. Und mit dieser Einwechslung befreite sich Wandlitz dann auch endgültig von seinen Ketten und fand den Weg zurück ins Spiel. Fehlte zunächst noch die Präzision in den Abschlüssen, stach Roller dann eiskalt zu. Eine Flanke von links an den langen Pfosten wuchtete er mit dem Fuß ins kurze Eck zum 2:1 Pausenstand.

 

Die Anfangsphase des zweiten Abschnitts ging dann erstmal wieder an die Heimmannschaft. Seethaler wieder alleine vor Schweitzer, wieder hatte er das Nachsehen, diesmal aber den Tormaßen gegenüber. Dieser mögliche Führungsausbau hätte dem VfB nochmal einen Schub Sicherheit geben können, so aber begriffen die Gäste immer mehr, dass man keineswegs unverwundbar ist. Wandlitz drehte auf und Gramzow verlor ziemlich den Faden.

 

Es begann zunächst mit einem Freistoß von der linken Strafraumgrenze. Adrian Fischer zirkelte den Ball mit links auf's kurze Eck, der Außenpfosten rettet in dieser Situation. Im Anschluss war vor allem Roman Schmidt ein ständiger Unruheherd und konnte von Paul Rausch nur mit größtmöglichem Einsatz in Schach gehalten werden. Und doch brach er mehrfach durch und hatte Möglichkeiten, seine größte setzte er allein vor Muskala an den Innenpfosten, den Nachschuss parierte der junge Keeper sehenswert - Durchatmen war angesagt! Dazu gabs aber kaum Zeit, Flanke von rechts auf Roller, der sich so eine Chance mit dem Kopf eigentlich nicht nehmen lässt, hier das Leder aber über den Querbalken legte.

 

Es war ein Zittern bis zum Schluss, der Ausgleich lag in der Luft. Bereits in der Nachspiezeit fuhr der VfB nochmal einen Konter und lief mit Konitzer und Lange auf die offen stehende Gästeabwehr zu. Im tollen Zusammenspiel vollendete dann Lange zum erlösenden 3:1.

Dass diese Koproduktion gleich doppelt stattfand, schraubte das Ergebnis am Ende dann doch etwas zu hoch.

 

Wandlitz brauch sich mit seiner Leistung der zweiten Hälfte definitiv nicht verstecken und wird noch so manchem Favoriten ein Bein stellen. Für den VfB zählen vor allem die drei Punkte, um nicht einem etwaigen Fehlstart entgegen zu schlittern. [fh]


frühes Aus im Landespokal

Sa. 26.08.2023, VfB Gramzow - SG Einheit Zepernick 0:2 (0:1)

Sportplatz am See, Gramzow (Rasenplatz)

 

VfB mit: Bartosz Muskala - Johannes Kühl (74. Pascal Vorwerk), Robin Palow, Kai Hansche, Paul Rausch - Felix Marschke (74. Sebastian Wegner), Michel Sziede, Pascal Lange, Kristof Konitzer (63. Jaro Straßburg), Robin Sy (84. Janosch Schmock) - Sören Seethaler - Trainer: Maik Zürner

 

Zepernick mit: Dennis Tietz - Oliver Eckert (84. Jonny Ratajczak), Alexander Rathmann, Eric Woiton, Maximilian Fildebrandt (63. Dustin Warmbrunn) - Jerome Ehweiner, Philip Opitz (63. Marinko Becke), Ümit Ejder (C) - Luca Grabarek (84. Marvin Caetano), Tom Bittner (82. Kalid El-Ahmar), Lesley Park - Trainer: Markus Haase

 

Schiedsrichter: David Schrödter - Chris Wein, Eric Tegge

 

Tore: 0:1 Tom Bittner (33.), 0:2 Tom Bittner (81.)

Der VfB Gramzow muss direkt in der ersten Runde des Landespokals die Segel streichen. Gegen den ehemaligen Ligakonkurrenten, die SG Einheit Zepernick, hatte man über den gesamten Spielverlauf nicht wirklich etwas zu melden und schied dementsprechend auch verdient aus.

 

Die Gäste begannen die ersten Minuten mit ungewohnten Unsicherheiten im eigenen Spiel. Zahlreiche Abspiele gerieten zu kurz und konnten meist über die rechte VfB-Seite abgefangen werden. Allerdings zeichnete sich hier schon ab, dass viele der Kontermöglichkeiten im VfB-Spiel durch mangelnde Konzentration verpuffen würden.

Mit zunehmender Laufzeit rissen die Gäste das Spiel dann erwartungsgemäß an sich. Der VfB verteidigte tief in der eigenen Hälfte und hielt dadurch die Räume eng. Erste Annäherungen wie der Kopfball von Tom Bittner oder der Abschluss von Park gingen noch nicht Richtung Gehäuse von Keeper Muskala. Man hielt die gefährlichen Angreifer möglichst aus dem Strafraum heraus, dafür gab's viel Futter aus der zweiten Reihe. Auch beim Spiel über die Außen blieb Zepernick weitgehend harmlos, das Flankenverhalten der SGE ließ ziemlich zu wünschen übrig. Hier machte sich wohl auch besonders das Fehlen von Max Gerhard bemerkbar, der seine Kollegen sonst erstklassig versorgt.

Der erste Gegentreffer fiel dann aber doch etwas kurios. Muskala fängt einen Ball ab und lässt sich seine Mannen kurz neu sortieren, bevor er zum Abschlag ausholt. Etwas zu lange für den Geschmack von David Schrödter, der somit auf indirekten Freistoß im Strafraum entscheidet. Tom Bittner lässt sich die Chance nicht nehmen und knallt das Leder an der Mauer vorbei ins linke Eck.

Den einzigen echten Torschuss der ersten Hälfte auf Heimseite verzeichnete Pascal Lange kurz darauf von der linken Seite, Keeper Tietz aber ohne Probleme.

 

Das Bild der ersten Hälfte setzte sich auch im zweiten Durchgang fort. Zepernick kontrolliert Spiel und Gegner, lässt die Kugel laufen und erstickt aufkommende Gramzower Gegenangriffe fast durchgängig im Keim. Auch aus dem etwas höher auf dem Spielfeld ausgeübten Druck konnten sich die Gäste immer wieder befreien. Das Positivste auf Heimseite heute: aus dem Spiel heraus lässt man keinen Gegentreffer zu, denn auch das 2:0 von Bittner wurde mit einem direkten Freistoß erzielt. Der VfB erarbeitet sich noch den ein oder anderen Standard, aber auch hier fehlte heute die nötige Präzision, um noch irgendwie Spannung aufkommen zu lassen. Den gefährlichsten Abschluss markierte dann noch kurz vor Schluss Michel Sziede nach Abpraller, aber auch hier ist Tietz hellwach und entschärft die Situation in aller Seelenruhe. Zepernick wurde seiner Favoritenrolle in allen Punkten gerecht und ließ mit seiner konzentrierten Leistung zu keiner Zeit Zweifel am Sieg aufkommen.

 

Damit ist das Abenteuer Landespokal zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison für den VfB bereits beendet. Heißt für das Team, ein paar mehr freie Wochenenden zur Regeneration und die Möglichkeit, die ungeliebten Spiele aus der Winterzeit nach vorn zu verlegen.

Kommenden Samstag startet man erneut zu Hause, dann zum ersten Heimspiel in der Landesklasse Nord. Man erwartet die Eintracht aus Wandlitz, die das 8:0 zum Ende der letzten Saison sicher noch nicht vergessen haben, aber mit einer ganz anderen Elf anreisen werden als damals. Auch hier wird wieder volle Konzentration nötig sein, um die drei Punkte einzufahren. [fh]


Remis zum Saisonstart

19.08.2023, FSV Blau-Weiß Wriezen - VfB Gramzow 4:4 (1:1)

Stadion am Bockberg, Wriezen (Rasenplatz)

 

VfB mit: Bartosz Muskala - Robin Sy, Robin Palow (C), Kai Hansche, Pascal Vorwerk (43. Robert Schröder) - Jaro Straßburg (46. Sebastian Wegner), Michel Sziede, Kristof Konitzer, Felix Marschke - Sören Seethaler, Pascal Lange (81. Robin Heine) - Trainer: Maik Zürner

 

Wriezen mit: Veit Gumlich - Dustin Schumann, Christian Kamp (C), Sebastian Juhre, Toni Scholz (59. Jonas Koch) - Niclas Peter Buch (46. Christian Köppen), Waldemar Zeiser (76. Nick Hildenhagen), Henning Stiehm, Niklas Fritsche (59. Erik Klein) - Kilian Karpe, Friedrich Tänzer (59. Nick Matzdorf) - Trainer: Kilian Karpe

 

Schiedsrichter: Gero Metzner - Bob Steppath, Lukas Weigel

 

Tore: 1:0 Kilian Karpe (8.), 1:1 Michel Sziede (35.), 1:2 Felix Marschke (48.), 2:2 Kilian Karpe (49.), 2:3 Pascal Lange (70.), 2:4 Pascal Lange (71.), 3:4 Nick Hildenhagen (82.), 4:4 Erik Klein (86.)

Endlich wieder Fußball! Zum ersten Spieltag der neuen Saison wartete mit dem FSV Blau-Weiß Wriezen gleich mal eine ordentliche Herausforderung auf unsere Jungs. Beide beendeten die letzte Saison punktgleich auf Platz 3 und 4, das bessere Torverhältnis entschied damals zugunsten der Gramzower. Auch die Sonne gab an diesem Samstagnachmittag alles und sorgte ohne Pause für eine extrem hohe Belastung der Akteure und auch der Zuschauer.

Das Spiel dagegen war ein Auf und Ab, insgesamt ein relativ offener Schlagabtausch. Beide Mannschaften mit der gleichen Formation und ähnlicher Spielweise.

 

Wriezen begann zunächst etwas stärker und konnte auch direkt den ersten Fehler zur 1:0 Führung nutzen. Nach Einwurfsituation verlor man auf links den Ball, dieser fand sofort den Weg in die Spitze zu Kilian Karpe, welcher dann nach kurzem Dribbling cool blieb und den Ball im Kasten versenkte.

Vor allem über die improvisierte linke Seite war der VfB zunächst anfällig. Der spielfreudige Toni Scholz konnte sich im Zusammenspiel mit Niklas Fritsche mehrfach durchsetzen und Gefahr heraufbeschwören. Im Abwehrzentrum war man aber aufmerksam und konnte vieles noch rechtzeitig verhindern.

Ganz untätig blieb der VfB aber nicht und kämpfte sich nach und nach in die Partie zurück. Pascal Lange und Sören Seethaler setzten erste Achtungszeichen und prüften Veit Gumlich, den neuen Stammkeeper des FSV. Spätestens nach der hitzebedingten Trinkpause gewann man optisch die Oberhand. Wurden die beiden Sturmspitzen zunächst noch mehrfach in guten Situationen wegen Abseits zurückgepfiffen, hielt ein Standard für den Ausgleich her. Neuzugang Michel Sziede bewies seine Kopfballstärke und nickte einen Eckball von links unhaltbar ein!

Weiter ging es, Felix Marschke mit der nächsten Gelegenheit. Etwas kurios abgefälscht landete sein Versuch im hohen Bogen auf der Latte und sprang von dort so unglücklich zurück ins Feld, dass der Absender den Nachschuss aus kürzester Distanz knapp verpasste.

Bartosz Muskala musste sich auf der anderen Seite nur noch einmal strecken, tat dies aber in gewohnt souveräner Manier. Schrecksekunde dann noch einmal nach einem Kopfball, der an die Unterkante der Latte knallte.

Kurz vor der Pause musste der VfB dann bereits wechseln: Pascal Vorwerk hatte den Kampf gegen die Hitze verloren und wurde mit Kreislaufproblemen vom Feld beordert. Routinier Robert Schröder ersetzte den Youngster.

 

Auch nach der Pause blieb der VfB zunächst besser und gefährlicher. Der sehr aktive Felix Marschke diesmal mit mehr Abschlussglück, wurde steil in die Spitze geschickt und versenkte den Ball zum 2:1 im Tor.

Lange währte die Freude aber nicht, direkt im Gegenzug war es wieder Karpe, der den Ausgleich herstellte, diesmal per Kopfball nach Ecke. Sauber auf den kurzen Pfosten eingelaufen, die VfB-Abwehr eine Sekunde zu schläfrig und direkt bestraft.

Abschrecken ließ man sich davon nicht, Seethaler drang über rechts in den Strafraum ein, legte sich den Ball am Verteidiger vorbei und schloss mit links ab - Pfosten! Auch Pascal Lange wurde vom Kapitän und Abwehrchef Christian Kamp im letzten Moment mit einer überragenden Grätsche am Abschluss gehindert. Es waren Zentimeter, die hier in der Zwischenzeit teilweise nur fehlten, in der 70. Minute war es dann aber soweit. Wieder Marschke über rechts mit einem starken Antritt, brachte den Ball flach und scharf in den Strafraum, wo sich Lange freimachen konnte und keine Mühe hatte, den Ball zur erneuten Führung über die Linie zu bugsieren.

Und nur eine Minute später die erneute Belohnung für eine engagierte Leistung: von Sebastian Juhre, in dieser Situation als letzter Mann am Ball, wurde das Spielgerät erobert und der Weg zu Gumlich frei. Gekonnt wurde dieser umkurvt und der Ball zum 2:4 eingeschoben.

Die Vorentscheidung...? Denkste! Wie aus dem Nichts kam Wriezen hier noch einmal zurück ins Spiel. Der erste Joker Nick Hildenhagen fasste sich einfach mal ein Herz und schloss aus knapp 35 Metern unbedrängt ab, der scharf geschossene Ball schlug perfekt flach neben dem Pfosten im Netz ein. Und auch der zweite Joker Erik Klein (Neuzugang von Fortuna Britz) wurde noch einmal zum Abschluss eingeladen, bekam den Ball in den Lauf gespielt und vollendete aus halbspitzem Winkel zum 4:4 in die Maschen.

Als ob die Partie nicht schon genug zu bieten gehabt hätte, verletzte sich nun auch noch Schiedsrichter Metzner und wurde durch seinen Assistenten ersetzt. Da sich im modernisierten Stadion am Bockberg kein weiterer Schiri befand, mussten die restlich angezeigten 8 Minuten ohne zweiten Linienrichter fortgesetzt werden. Da nichts nennenswertes mehr passierte, alles halb so wild.

 

Fazit: Der VfB mit einem passablen Saisonstart, der aber durchaus mehr bereit gehalten hätte. Das Chancenplus überwog (gefühlt) etwas zu Gramzows Gunsten, ein weiterer Ausbau der Führung hätte wohl den K.O. des Heimteams bedeutet. Andersrum bekam man nach dem späten Ausgleich nicht mehr viel zustande und konnte sicherlich froh sein, dass hier nicht noch mehr Zeit drangehangen wurde. Alles in allem ein Ergebnis, welches man vor der Partie hätte unterschreiben können, vor allem angesichts der vielen Stammausfälle wie Frenzel, Andres, Rausch oder auch Stark, Schmock und Schmiedel. Auf jeden Fall ist das Team bereit für die Spielzeit und hat am nächsten Wochenende erstmal nichts zu verlieren, wenn man im Landespokal auf den frisch gebackenen Landesligisten aus Zepernick trifft. [fh]


Spielberichte 2. Herren 2023/24


Zweite ringt Tabellenführer nieder

So. 12.05.2024, SpG SG Storkow / DSV Vietmannsdorf - VfB Gramzow II 2:3 (2:0)

Sportplatz Storkow (Rasenplatz)

 

Gramow mit: Tobias Porath - Matthias Kowalski, Detlef Wuttke, Robin Heine - Till Wuttke, Waldemar Borowski, Florian Hansche, Pierre Skibbe, Sebastian Wegner - Tobias Mertens, Alexander Stephan

 

Storkow/Vietmannsdorf mit: Tizian Fink - Michael Schröder, Kay Schläfke, Paul Klan, Niklas Stüwert - Maximilian Krause, Sven Zimdars, Jonas Feuerhaak, Jakob Ratz, David Henke - Philipp Stadermann

 

Schiedsrichter: Radoslaw Zbaracki

 

Tore: 1:0 David Henke (26./FE), 2:0 Philipp Stadermann (36.), 2:1 Alexander Stephan (65./FE), 2:2 Tobias Mertens (90.), 2:3 Waldemar Borowski (90.+5.)

WAHNSINN!!!

Mit einer starken Teamleistung und unglaublicher Moral konnte die Zweite des VfB Gramzow einen Auswärtssieg beim Tabellenführer von der SpG Storkow/Vietmannsdorf erringen. Im Spitzenspiel fungierte man sogar noch als Partycrasher, da die Mannen aus dem Templiner Vorort bei einem eigenen Sieg entsprechend nicht mehr von den Aufstiegsplätzen zu verdrängen gewesen wären. Dabei war dieser Sieg trotz des 4:0 Erfolges aus der Hinrunde (bis dato die einzige Saisonniederlage der SpG) absolut nicht zu erwarten und noch weniger, wenn man sich den Spielverlauf im Detail anschaut. Aber der Reihe nach:

 

Seit Wochen schwörte Coach Sören Seethaler seine Jungs auf dieses Spiel ein und hielt besonders dazu an, sich diesen Sonntag unbedingt frei zu halten. Scheinbar hatten die Spieler dies aber als Drohung verstanden, sodass am Morgen des Spieltages gerade einmal 10 Spieler zur Verfügung standen. Aus verschiedensten Gründen (Krankheit, Verletzung, Sperre, Arbeit, Privatangelegenheiten, gleichzeitiges A-Juniorenspiel, etc.) fehlte quasi ein kompletter Spieltagskader, der in Storkow hätte antreten können. So erklärte sich kurz vor knapp noch Detlef Wuttke (58), Spielertrainer der VfB-Altherren, für einen Einsatz bereit und durfte so nebenbei sogar zum ersten Mal gemeinsam mit Sohn Till auf dem Platz stehen.

1x Ü50, 3x Ü40, 1x Ü35 sowie 4x U19, so das ziemlich unausgeglichene Aufgebot der Gramzower an diesem Tage. Mit Hansche und Kowalski liefen genau 2 Spieler im "besten Fußballalter" auf.

 

Ohne Auswechsler ging es also in diese Partie gegen einen hochmotivierten Gastgeber, der vor einer starken Kulisse aus 150 Zuschauern den Aufstieg perfekt machen wollte. Und trotz der tabellarischen Situation als Spitzenspiel tituliert, hatte die Begegnung doch einen klaren Favoriten auf dem Papier stehen.

Und der begann auch gleich wie die Feuerwehr. Storkow presste früh und hoch, ließ dem VfB nahezu keine Ballbesitzphasen und machte selbst ordentlich Alarm auf den Kasten von Tobias Porath. Flanken und Fernschüsse en masse, vieles davon ging mangels Präzision auch unter, aber bei der Anzahl von Angriffswellen war es nur eine Frage der Zeit, bis es im Kasten klingeln würde. Eine solche Überlegenheit des Gegners war man aus der bisherigen Saison noch nicht gewohnt, aus der Not heraus war der VfB daher kaum an Flachpassspiel und Spielaufbau interessiert und agierte fast ausschließlich mit langen Bällen.

 

Es dauerte bis zur 26. Minute, bis sich die drückende Überlegenheit auch auf der Anzeigetafel ablesen ließ. Tobias Mertens foulte im Strafraum, Goalgetter David Henke ließ sich nicht zwei mal bitten, auch wenn Porath noch mit den Fingerspitzen dran war.

Und 10 Minuten später erhöhte dann Philipp Stadermann auf 2:0, nach Angriff über links konnte er sträflich frei im Strafraum angespielt werden und hatte keine Mühe, in den leeren Kasten einzuschieben.

Zwischendrin hatte Waldemar Borowski noch die Gelegenheit, den Ausgleich zu markieren, sein Elfmeter wurde aber von Tizian Fink prächtig pariert. Zuvor war Alexander Stephan im Strafraum mit dem Fuß am Kopf getroffen worden.

 

Nach einer Extraminute beendete Schiedsrichter Zbaracki diese Konditionseinheit und gab den Gramzowern die Möglichkeit, sich neu zu sortieren und eventuelle taktische Kniffe vorzunehmen. Mangels Alternativen war da natürlich nicht viel zu machen, aber man besann sich weiterhin auf leidenschaftliche Defensivarbeit, um hier nicht vollends unterzugehen.

Mit Beginn und Verlauf der zweiten Halbzeit musste man aber nach und nach feststellen, dass die Heimelf ihren Vollgasfußball aus der ersten Halbzeit nicht mehr so auf den Platz bringen konnte. Der VfB konnte hierdurch mehr und mehr Fuß in der gegnerischen Hälfte fassen.

 

Knackpunkt der Partie waren dann zwei Aktionen, bei denen Alexander Stephan im Mittelpunkt stand. Erneut wurde der Routinier im Strafraum gefoult und schnappte sich diesmal selbst den Ball. Sicher ins untere Eck verwandelt, war der VfB hier plötzlich wieder voll in der Verlosung.

Nur zwei Minuten später dann Balleroberung an der Mittellinie, wieder durch Stephan, der plötzlich freie Bahn auf das Tor der Heimelf hatte. Jonas Feuerhaak wusste sich nur per Notbremse zu helfen, was zwar eine hundertprozentige verhinderte, der SpG aber nun nochmal Schwerstarbeit in den verbleibenden 25 Minuten garantierte.

 

Der VfB nun mutiger, schob seine Defensivreihe höher und versuchte auch mal ins Pressing zu gehen. Komplett abmelden konnte man die spielstarken Gastgeber zwar trotzdem nicht, die Abschlüsse und Strafraumaktionen waren aber nun längst nicht mehr so kreuzgefährlich wie noch im ersten Durchgang. Und so kam es, wie es kommen musste: in der 90. Minute legte Kowalski einen langen Ball im Strafraum per Kopf quer auf Tobias Mertens, der einen Strahl in den linken Dreiangel abfeuerte, zum vielumjubelten Ausgleich vor den nun nachträglich vom A-Juniorenspiel angereisten Gramzower Anhängern.

Doch damit nicht genug, brachte Florian Hansche kurz vor Schluss nochmal eine Ecke in den Sechzehner. Matthias Kowalski nahm diese Volley, am Pfosten stand Waldemar Borowski goldrichtig und musste das Spielgerät nur noch leicht abfälschen - Tizian Fink im Tor der SpG fischte den Ball erst weit hinter der Linie aus dem Tor. 2:3, Spiel gedreht! Direkt im Anschluss war Feierabend, die Gäste konnten ihr Glück kaum fassen und bejubelten diese Sensation wie selten.

 

Die Meisterschaft ist damit zwar weiterhin nur mit dem Fernglas von der SpG einholbar, aber man macht damit einen großen Schritt in Richtung Platz zwei. Wichtigstes Spiel hierbei wird das kleine Derby gegen Rot-Weiß Prenzlau II Anfang Juni sein. Bis dahin genießen unsere Jungs aber erstmal die Momentaufnahme. [fh]